Der Esel Peppino – Eine Tiergeschichte aus dem Süden

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Münnich, Magda (1960). Der Esel Peppino: Eine Tiergeschichte aus dem Süden. Icking München Kreisselmeier. 80 Seiten.

Peppino, der Esel, stand auf einem steilen Felsvorsprung, der über das blaue Meer hinausragte, und sah mit seinen grossen, etwas traurigen Eselaugen zu, wie die Sonne als rote, leuchtende Kugel im Meer versank. Immer wenn der alte Mario mit ihm hier oben arbeitete, kletterte er, wenn es Abend wurde, auf einen der Felsen, um diesen wunderbaren Anblick zu geniessen, und er wusste auch, dass nun bald Feierabend war. «Peppino, Peppino», die etwas heisere Stimme des alten Mario riss den kleinen Esel aus seiner Versunkenheit, und bald stand er wieder mit hangendem Kopf demütig vor seinem Herrn, bereit, sich alle Last auf seinen Rücken laden zu lassen und den weiten Heimweg anzutreten. Es war ein beschwerlicher Weg zum Hof des alten Mario. Um die ganze Insel mussten sie herum, bergauf, bergab. Oft rutschten sie beide ein Stückchen aus, Steine rollten vor ihnen den Weg hinab. Mario fluchte dann jedesmal laut vor sich hin, während Peppino mit seinen schlanken, feinen Fesseln, graziös wie eine Gemse, gleich wieder auf festen Füssen stand und geduldig den nächsten Felsen erklomm.