Maultiere – Die vergessenen Helden

Description

Wappenschmidt, Kathrin (2015). Maultiere: Die vergessenen Helden. Rhein-Kreis Neuss, Kulturzentrum Sinsteden. 96 Seiten. ISBN 978-3981574531

Fotografien und verbinden sie mit den langen Siedlertracks, die quer durch Amerika zogen. Und es ist so gut wie vergessen, dass Maultiere vor allem hier in Europa und in Deutschland über Jahrhunderte gezüchtet wurden und wichtige Dienste geleistet haben. Reisen waren früher nur mit Reittieren möglich, zu denen neben Pferden auch die Maultiere zählten. Sie dienten als Zugkraft in der Landwirtschaft und halfen mit, über Estafetten Informationen und Güter durch ganz Europa zu bringen. In den Hofgestüten der Fürsten und Könige wurden neben Pferden auch Großesel gehalten, die für die Nachzucht der Maultiere sorgten. Preußen hätte sich als fünfte Großmacht Europas im 18. Jahrhundert niemals ohne Maultiere positionieren können, da sie die Basis des Militärs darstellten. Nach dem ersten Weltkrieg zog die siegreiche British Army mit Maultieren über die Deutzer Brücke nach Köln ein, alte Fotografien legen hiervon Zeugnis ab. Maultiere wurden als Teil der Marshallplan-Hilfen nach Griechenland verschifft und im Burma-Krieg mit Fallschirmen aus dem Flugzeug geworfen, um ihren Einsatz in unwegsamem Gelände fortzusetzen.

Maultiere sind heute ebenso wie Großesel vom Aussterben bedroht –  daher möchte die Ausstellung an die außergewöhnlichen Leistungen dieser Tiere für unsere Gesellschaft erinnern. Bei vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Ausstellung unterstützt haben, möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Das im Aufbau befindliche Maultier-Museum aus der Schweiz mit Josefine Jacksch und Luzius Heinen hat viele Informationen und Leihgaben zur Verfügung gestellt. Ulrich und Wilhelmine Weidenhaupt haben unsere Museumsleiterin Dr. Kathrin Wappenschmidt bei der Recherche und der Konzeption unterstützt und die Mitglieder des Fördervereins wie Claus Coermann, Etienne Gentil und Gerhard Welschof haben mit Fotografien und Fachwissen die Ausstellung bereichert.

Mit zahlreichen farbigen und schwarzweißen Abbildungen, mit Beiträgen von Bernhard Grzimek, Ulrich und Wilhelmine Weidenhaupt, Kathrin Wappenschmidt.

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