Description
Benvenuti, O. (1999). Säumer und Fuhrleute: die Transporteure der Vergangenheit. Benvenuti, Feldkirch. 199 Seite. ISBN 3-901522-03-4
„ln diesem Buch möchte ich mich dieser Spezies annehmen, hineinschauen in ihr damaliges Leben. Wie sie gelebt haben, wie sie ihren Beruf ausgeübt haben, wie sie mit den damaligen Bedingungen umgegangen und zurechtgekommen sind. Zum ersten Mal hatte ich vor ein paar Jahren Kontakt mit einem Säumer aus dem Bregenzerwald, später lernte ich einen Zillertaler Säumer kennen. Beide haben durch Erzählungen aus ihrem reichhaltigen und abwechslungsreichen Arbeitsleben mein Interesse für ihren ausgestorbenen Berufszweig geweckt und mich immer mehr damit befassen lassen, um dann schlußendlich ein Buch darüber zu schreiben. Mit Hilfe dieser letzten Zeitzeugen gelingt es einem doch ein wenig, einen kleinen Blick in das vergangene Fuhrmann- oder Säumerleben zu werfen. Das Einsatzgebiet dieser letzten Säumer spielte sich nur mehr in ihrer näheren Region ab, sie versorgten in den Bergen die Schutzhütten oder transportierten für das Älplervolk ihr Notwendigstes zu den hochgelegenen Alphütten. Auf dem Rückweg dann stieg man schwerbeladen mit Käselaibern ins Tal. In der Regel konnten diese Säumer ihr Pferd am Abend schon wieder im eigenen Stall einstellen. Schon aus dem Umstand heraus, daß diese Säumer als Bauern ihren Lebensunterhalt bestritten, beschränkte sich diese Art der Säumerei auf einen relativ kurzen Zeitraum innerhalb eines Jahres. Die Bauern aber konnten sich damit ein willkommenes Zubrot verdienen. Im Gegensatz zu den Säumern und Fuhrleuten, die während Jahrhunderten den Warenverkehr durch die Alpen Vorarlbergs, Tirols und Graubündens zwischen den großen Handelszentren im Süden und Norden besorgten, waren sie keinen Transportverordnungen mehr unterworfen. Begriffe wie Porten, Rod, Rodfuhr, Stracksäumer, Ruttner, Susten, Weggelder, Tavernen usw. spielten in ihrem Säumerleben keine Rolle mehr, für ihre alpenüberquerenden Vorgänger aber gehörte es wie das Amen zum Gebet.“
Umfangreiche Studie über die Alpenpässe in Vorarlberg, Tirol und Graubünden – und die Menschen, die sie mal mehr, mal weniger offiziell für den Warentransport genutzt haben.