Tschapperl – Das Muli

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Stark, Elisabeth; Lindeberg, Carl  (1949). Tschapperl: das Muli. Dr. Karoline Bernheim G. m. b. H. Fürth i. Bay. 220 Seiten.

Mitten im Gebirge, im Süden von Deutschland, dort, wo es schon gleich nach Italien geht, liegt zwischen den hohen Bergen das Wirtshaus vom Lechner. Es ist kein großes Wirtshaus, nur ein einstöckiges, viereckiges Haus und ein Stall daneben für die Kühe und die Muli. Was ein Muli ist? Ein Muli ist ein sehr nettes, dunkelbraunes Tier mit langen Ohren und listigen Augen. Ein Muli ist nicht so groß wie ein Pferd, sieht aber fast so aus, es ist nicht so klein wie ein Esel, sieht aber wiederum fast so aus. Kurz und gut, ein Muli ist kein Pferd und kein Esel, aber man kann sagen, es ist ein Mittelding zwischen beiden, ein Maulesel. Was tut ein Muli, daß es mit den Kühen vom Lechnerwirt in einem Stall sein darf? In den Bergen ist ein Muli ein sehr nützliches Tier. Das Leben dort oben wäre ohne diese braven Tiere recht beschwerlich für den Lechnerwirt und alle anderen Bergbauern. Das Muli trägt nämlich alle Sachen, die die Leute auf dem Berg haben müssen, vom Tal hinauf, schleppt Zucker, Salz, Mehl und Grieß, Fleisch und Gemüse und alles andere, was man zum Leben braucht, den Berg hinauf. Da oben ist nämlich kein Metzgerladen, kein Bäcker und überhaupt kein Geschäft, wo man einkaufen kann. Da oben gibt es nur das, was die Leute selbst gewinnen, Butter, Käse und Eier. (…)