Description
Vilsmeier, Andrea (2002). Untersuchungen zur Hufform und zum Hufhornwachstum beim Esel (Equus asinus). Chirurgische Tierklinik der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 91 Seiten.
Der Esel (Equus asinus) ist eines der ältesten Haustiere, das der Mensch in seinen Dienst nahm. Noch heute hilft er die Existenz vieler Völker in großen Teilen Asiens, Afrikas, Mittel- und Südamerikas sowie in Südeuropa zu sichern, indem er als Lastenträger oder im landwirtschaftlichen Gespann eingesetzt wird. In den sogenannten reichen Ländern hingegen haben sich bis heute die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Zug- oder Tragtier grundsätzlich verändert. Die Haltung von Esel, Pferd oder Maultier bzw. Maulesel wird nicht mehr von ökonomischen, militärischen oder technischen Gesichtspunkten bestimmt, stattdessen werden zahlreiche Esel als Freizeittiere oder aus sportlichen Interessen gehalten (FLADE 2000).
Unabhängig von der jeweiligen Motivation für die Haltung von Eseln ist für die Gesunderhaltung und die bestmögliche Nutzung dieser Tiere eine sachgerechte Haltung unbedingt notwendig. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Hufgesundheit. Nach DIETZ et al. (1999) sind beim Pferd über 90% aller Lahmheitsursachen im Bereich von Karpus bzw. Tarsus und distal davon zu suchen. Für den Esel gilt nach MORRIS (1989) sogar, dass in 90% der Fälle die Lahmheit direkt auf den Huf zurückzuführen ist. Dies unterstreicht augenfällig die Bedeutung, welche einer Gesunderhaltung der Hufe zukommt.
Eine Besonderheit des Esels ist die sehr hohe tiereigene Schmerztoleranz, wodurch es besonders bei Huferkrankungen zu großen Problemen kommen kann, da die Tiere trotz hochgradiger Erkrankungen oft nur geringgradige Lahmheiten zeigen (KONRAD 1996). Umso mehr sind deshalb umsichtige Hufpflegemaßnahmen erforderlich, um eine Entstehung von Lahmheiten zu minimieren (REILLY 1997). Für die Spezies Pferd existieren zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zur Hufform, zum Hufhornwachstum sowie zur Hufhornqualität, wobei auch verschiedene darauf Einfluss nehmende Gesichtspunkte wie z.B. Fütterung, Haltungsbedingungen oder Vererbbarkeit beleuchtet werden. Entsprechende Erkenntnisse, die sich auf den Huf des Esels beziehen, liegen nicht annähernd im gleichen Maße vor. Durch die vorliegende Arbeit sollen genauere Daten und Erfahrungen zur Hufform und zum Hufhornwachstum beim Esel gewonnen werden, so dass es Eselhaltern, Tierärzten und Hufschmieden möglich wird, detaillierter auf die Bedürfnisse eines Eselhufes einzugehen.
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